Rhampholeon brevicaudatus gehört zur Familie der Erd- und Stummelschwanzchamäleons (Unterfamilie Brookesiinae: gebildet aus den Gattungen Brookesia und Rhampholeon), deren Vorkommen auf Madagaskar und Afrika beschränkt sind.
Der Lebensraum dieser kleinen Chamäleonart liegt in den Usambara- und Uluguru Bergen Tansanias, wo sie bis zu einer Höhe von 1300m/NN vorkommen. Dort besiedelt Rhampholeon brevicaudatus die niedrigen Regionen der feuchtwarmen Regen- und Bergwälder.
Die Tiere leben in der dichten Laubschicht , sowie auch bodennah im Gestrüpp und in Büschen. Dort herrschen tagsüber Temperaturen von ca. 20-25 °C , eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und es kommt wenig direktes Sonnenlicht durch. Nachts ziehen sich die Tiere zum Schlafen etwas höher ins Geäst zurück.
Rhampholeon brevicaudatus gehört zu den kleinbleibenden Chamäleonarten. Die Männchen erreichen ca. eine Gesamtlänge von 8 cm, wobei 5-6 cm auf den Körper entfallen. Die Weibchen bleiben etwas kleiner und haben einen kürzeren Stummelschwanz.
Die Färbung der Chamäleons ist sehr gut an ihren Lebensraum angepasst und variiert zwischen vers. braun, beige, grün und rot. Auf dem Rücken verläuft ein dünner Kann, in der Mitte des Körpers verläuft ein zarter Lateralstreifen. Die Männchen sind meist etwas schlanker und länglicher geformt, wogegen die Weibchen von der Körperform eher einem Blatt ähneln. Bei Stress bekommen die Tiere mehrere dunkle Längststreifen.
Aufgrund ihres Lebensraumes und ihrer mangelnden Fähigkeit der Farbveränderung, verläuft die Kommunikation der Tiere untereinander über eine Art Körperzittern, einem niedrigfrequentiertem Vibrieren. Da sich in dichter Bepflanzung/ Gestrüpp/ Laub etc. diese Vibrationen ausbreiten können und so auch ohne Sichtkontakt in Entfernung von anderen Tieren wahrgenommen werden können, bedienen sich alle Erd- und Stummelschwanzchamäleons dieser interessanten Art der Kommunikation.
Eine weitere Eigenart der Erd- und Stummelschwanzchamäleons ist die Akinese. Die kleinen Chamäleons können sich bei Gefahr im Reflex tot stellen. Reglos fallen die Tiere um (oder auch vom Ast), verfärben sich fast schwarz, die Augen werden eingezogen und das Körpervolumen verringert sich. Da viele Predatoren nur lebende Tiere als Beute betrachten, rettet diese Strategie häufig den Tieren das Leben.
Rhampholeon brevicaudatus kann im Terrarium 3-4 Jahre alt werden. Die Geschlechtsreife wird mit ca. einem Jahr erreicht. Die Weibchen können das Sperma speichern und somit mehrere Gelege aus Vorratsbefruchtungen absetzen.